Blockchain-Technologie könnte mehr Transparenz in globale Lieferketten bringen und so mehr soziale und ökologische Nachhaltigkeit erzeugen. Dennoch hat sie sich noch nicht breit durchgesetzt. Ein dreiköpfiges Forscherteam der Universität St.Gallen (HSG) und der Iowa State University hat in einer kürzlich veröffentlichten Studie gezeigt, wo die Stolpersteine liegen.
Die Forscher begleiteten von 2016 bis 2018 die Pilotanwendungen des Lebensmittelprojekts ReLog. Für die Studie wurden Aussagen verschiedener beteiligter Akteure zusammengetragen und ausgewertet. Darunter befanden sich Vertreter von Detailhandel, Transportunternehmen, Nahrungsmittelindustrie und eines Weinguts.
Noch zu viele manuelle Arbeiten
Dadurch fanden sie heraus, dass zu den grössten Hindernissen für die Einführung von Blockchain-Technologie die hohen Kosten zählen, die mit der Erhebung und Übermittlung von Daten verbunden sein können. «Nicht alle Akteure eines Liefernetzwerks verfügen über den gleichen Grad an Technologisierung und automatischer Datenerfassung», erklärt Mitautor Dominik Röck vom Institut für Supply Chain Management (ISCM) der HSG in einer Medienmitteilung. Oft müssten auch zusätzliche manuelle Arbeiten ausgeführt werden wie etwa das Scannen einer Ladung durch den Fahrer. Dies könne als zusätzliche Belastung empfunden werden.
Als weiteres Hindernis identifizierten die Wissenschaftler, dass beim Bemühen um Transparenz auch die Persönlichkeitsrechte tangiert werden können. Das führe zu Widerständen vor allem am unteren Ende der Blockchain, da auch eine stärkere Überwachung möglich wäre. «Blockchain kann sich nur etablieren, wenn sie für alle Beteiligten vorteilhaft scheint», fasst Röck zusammen.