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Eine Mobile App gegen «Food Waste»

Das Projekt der EMPA zielt darauf ab, den negativen Kreislauf der Armut für Kleinbauern in Indien zu durchbrechen.
Bild: Joshua Hoehne on Unsplash

Die EMPA hat eine App programmiert, die Kleinbauern in Indien Zugang zu sicheren Kühlketten ermöglichen will, um mehr Lebensmittel vor dem Verderben zu schützen.

Data.org hat die acht weltweiten Preisträger, der mit insgesamt 10 Millionen US-Dollar dotierten «Inclusive Growth and Recovery Challenge», bekanntgegeben. Dieser Wettbewerb zielt darauf ab, die grossen gesellschaftlichen Herausforderungen mittels Computer- und Datenwissenschaft anzugehen. Laut einer Mitteilung der Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA), ist unter den Preisträgern auch ein Projekt von BASE («Basel Agency for Sustainable Energy») und der Empa, das Kleinbauern in Indien mittels einer mobilen App Zugang zu sicheren Kühlketten ermöglichen will, um mehr Lebensmittel vor dem Verderben zu schützen.

Die «Inclusive Growth and Recovery Challenge» wurde von Data.org gemeinsam mit dem «Mastercard Center for Inclusive Growth» und der «Rockefeller Foundation» ins Leben gerufen und zielt darauf ab, die dringlichsten Herausforderungen der Gesellschaft zu bewältigen und den Menschen dabei zu helfen, sich durch die Nutzung von Computern, Modellen und der Datenwissenschaft besser zu entfalten. BASE und Empa werden sich die 10 Millionen US-Dollar an Fördergeldern mit den sieben anderen Preisträgern teilen und das Geld nutzen, um eine offen zugängliche mobile App weiterzuentwickeln, die Kleinbauern in Indien Zugang zu nachhaltigen Kühlmöglichkeiten für ihre Agrarprodukte ermöglicht. Dadurch verderben letztlich deutlich weniger Lebensmittel, und die Bauern steigern ihre Einnahmen.

Die frei zugängliche, datenwissenschaftlich fundierte mobile App, «Your Virtual Cold-Chain Assistant», ermöglicht es Kleinbauern den Zugang zu nachhaltigen Kühleinrichtungen, Fachwissen vor und nach der Ernte sowie Marktinformationen zu erhalten. Die Anwendung wird verschiedene Dateneingaben enthalten, darunter Wetter- und Klimadaten, geografische Standortdaten, Erträge von Frischprodukten, Daten von hygrothermischen Kühlhaussensoren, prognostizierte Resthaltbarkeit von Produkten und Echtzeit-Marktpreise. Dies wird es den Kleinbauern ermöglichen, Entscheidungen über die Kühlung auf der Grundlage von Lebenszyklusvorteilen und nicht von Vorlaufkosten zu treffen; sie haben Zugang zu einfach zu nutzenden Informationen, so dass sie optimale Entscheidungen über die Produktion und das Farmmanagement treffen können.

Das Projekt zielt darauf ab, den negativen Kreislauf der Armut für Kleinbauern in Indien zu durchbrechen – und gleichzeitig die Ernährungssicherheit zu verbessern, Nahrungsmittelverluste zu reduzieren, die Auswirkungen der Nahrungsmittelproduktion auf das globale Klima zu minimieren und die Einkommen der Kleinbauern um bis zu 30 Prozent zu steigern.