Um die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Mehrwert von Schweizer Spin-offs einzuschätzen, hat die Universtität St. Gallen rund 500 Spin-offs der ETH Zürich bewertet. Unter die Lupe genommen wurden unter anderem die Faktoren Human-Ressources, Innovation, finanzielle und auch operative Aspekte. Von den 95 Prozent der Spin-offs sind die meisten in der Schweiz ansässig. Dabei hätten 145 der ETH-Spin-offs etwa 4500 Arbeitsplätze geschaffen. Pro Firma waren es im Durschnitt mehr als 30 Stellen, was den Durchschnittswert bei Schweizer Start-ups um das Doppelte übersteigt. Die Branchen-Diversität zeige dabei eine grosse Vielfalt. Besonders an Bedeutung gewinnt die Sparte «Electrical Engineering & Electronics», die mit über 2000 Vollzeitäquivalenten zu Buche schlägt.
Fünf Milliarden Franken Unternehmenswert
Die untersuchte Gruppe von gut einem Drittel der ETH-Spin-offs hatte demnach im Jahr 2017 insgesamt fast 900 Millionen Franken Umsatz erwirtschaftet. Dass ETH-Spin-offs auch eine attraktive Anlageoption darstellen, zeigt sich an den finanziellen Kennzahlen. Der «Money Multiple» lag im Durchschnitt bei 3,6. Der gesamte Unternehmenswert der untersuchten Gruppe von Spin-offs beläuft sich auf fast fünf Milliarden Franken, hochgerechnet auf alle ETH-Spin-offs dürfte dieser Wert bei gegen zehn Milliarden Franken liegen. Mit Abstand am meisten Investorengelder ziehen die Biotech- und Pharmaunternehmen an.
ETH-Spin-offs erleben mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Exit als andere Schweizer Start-ups. Rund zehn Prozent aller Spin-offs hatten zum Zeitpunkt der Untersuchung einen Exit hinter sich, die meisten durch eine Übernahme. Ebenfalls schaffen es ETH-Spin-offs viel öfter über das sogenannte «Valley of Death» als andere Start-up-Firmen. Aus der Studie geht hervor, dass 93 Prozent der ETH-Spin-offs die Fünfjahresmarke erfolgreich überschreiten.