Mit der Reform sollen die Infrastruktur- und Betriebskosten im Budget von Agroscope sinken und mit den frei werdenden Mitteln die Forschung und der Wissensaustausch mit der Praxis gestärkt werden, heisst es in der Mitteilung des Bundesrates.
In Zukunft wird der zentrale Hauptstandort von Agroscope in Posieux liegen. Zudem gibt es je ein regionales Forschungszentrum in Changins und in Reckenholz. Hinzu kommen dezentrale Versuchsstationen. Letztere sollen anwendungs- und praxisorientierte Forschungsfragen im lokalen Kontext bearbeiten.
Laut Bundesrat können mit den eingesparten Mitteln ab 2021 erste zusätzliche Forschungsstellen finanziert werden. Die Effizienzgewinne sollen sich bis 2028 insgesamt auf rund 60 Millionen Franken und ab 2028 auf 13 Millionen Franken pro Jahr belaufen. Ab 2028 sollen die Effizienzgewinne vollständig in die landwirtschaftliche Forschung fliessen. Bis 2028 wird ein Teil der Effizienzgewinne vorgezogene Investitionen verwendet, sodass der Bundeshaushalt zusätzlich entlastet wird.
Dass der Bundesrat einen Teil der eingesparten Gelder zurückhalten und für andere Zwecke eingesetzt werden sollen, sei ein völlig falsches Zeichen, kritisiert der SBV in einer Medienmitteilung. Der Beschluss widerspreche zudem früher gemachten Versprechen und Beschlüssen des Parlamentes zur Motion «Strukturelle Reformen bei Agroscope zugunsten der landwirtschaftlichen Forschung». Für Sparmassnahmen in der landwirtschaftlichen Forschung sei absolut nicht der richtige Zeitpunkt, so der Verband. Er verweist auf Herausforderungen wie alternative Methoden beim Pflanzenschutz, Massnahmen gegen das Insektensterben, Umgang mit Klimaveränderungen und Reduktion des Ausstosses von klimarelevanten Gasen.