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Hochdorf: Nettoerlös ist erfreulich

Die Hochdorf-Gruppe ist mit dem ersten Halbjahr zufrieden.
Bild: Hochdorf

Material- und Energiekosten beeinflussen das Halbjahresergebnis jedoch negativ.

Der Nettoerlös der Hochdorf-Gruppe stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um erfreuliche 3.8 Prozent auf CHF 145.7 Mio. Die Geschäftsbereiche Food Solutions und Food Specialities trugen CHF 118.3 Mio. (+5.2%), der Geschäftsbereich Baby- und Kleinkindernahrung («Baby Care») CHF 27.4 Mio. (-1.6%) dazu bei. Der um rund 27 Prozent höhere Umsatz mit Milchpulver überkompensierte den Rückgang von Milch- bzw. Rahmprodukten mit tieferer Marge (-18%). Diese erfreuliche Entwicklung ist einerseits auf die stark gestiegene Nachfrage der Schokoladenindustrie zurückzuführen, andererseits auf den Strategiewandel mit Fokus auf Smart Nutrition. Hochdorf wandelt sich vom volumenorientierten Milchverarbeiter zum technologie- und bedürfnisorientierten Milchveredler.

Wirtschaftliches Umfeld mit negativem Einfluss

Das Betriebsergebnis für das erste Halbjahr 2022 wurde durch das wirtschaftliche Umfeld massiv erschwert. Die gestiegenen Preise für Rohstoffe in der Produktion, insbesondere der höhere Milchpreis in der Schweiz, sowie die rasant gestiegenen Energiekosten beeinflussten das Betriebsergebnis genauso wie Währungseffekte und höhere Logistikkosten. Erschwerend wirkt sich zudem die knappe Milchmenge für die Milchpulverproduktion in der Schweiz aus. Auf Stufe EBIT resultierte deshalb ein Halbjahresergebnis von CHF -15.9 Mio. Der Eigenfinanzierungsgrad lag bei 55.9 Prozent (2021: 50.6 Prozent). Hochdorf fokussierte im ersten Halbjahr 2022 auf die Bereinigung des Produkteportfolios und die Analyse der bestehenden Kundenbeziehungen im Hinblick auf Wertschöpfung und Marge. Diese Massnahmen zeigten bereits Wirkung: Die Bruttomarge konnte trotz des gestiegenen Milchpreises gehalten und in den Monaten Mai und Juni verbessert werden.

Ausblick 2022: weitere Verbesserung der Bruttomarge

Die Portfoliobereinigungen und die operative Effizienzsteigerung haben auch im zweiten Halbjahr 2022 Priorität. Für den laufenden Konsortialkredit wurde mit den beteiligten Banken Covenants mit neuen EBITDA-Zielen vereinbart. Zudem ist die benötigte Liquidität bis zum September 2023 dank einer Zwischenfinanzierung gesichert. Darüber hinaus prüft die Hochdorf-Gruppe zur nachhaltigen Strategieumsetzung alternative Finanzierungsoptionen.

Für das zweite Halbjahr 2022 rechnet die Hochdorf-Gruppe mit einem im Vergleich zum ersten Halbjahr stark verbesserten Ergebnis und einem EBITDA Verlust von weniger als CHF 7.0 Mio. Ausserdem erwartet das Unternehmen dank weiterer Portfoliobereinigungen und operativer Effizienzsteigerungen eine deutlich stärkere Bruttomarge, sollten sich die Marktbedingungen nicht weiter massiv verschlechtern. Die unternommenen Anstrengungen zur Transformation des Unternehmens werden mit hoher Intensität weitergeführt und werden ihre volle Wirkung im ersten Halbjahr 2023 zeigen.