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Mega-Trend Neo-Ökologie

Städte, ganze Länder rufen den Klimanotstand aus. Die Schweiz ist jedenfalls ein grosses Vorbild im Sammeln von PET und beim regionalen Kaufverhalten. Davon handelte auch das achte Ostschweizer Food Forum.

Grosszügig bestuhlt, aus Gründen des Coronavirus, konnte das achte Ostschweizer Food Forum im thurgauischen Weinfelden mit rund 150 Teilnehmenden doch noch stattfinden, nachdem der Kanton Thurgau das Seminar nicht als Hochrisikoveranstaltung eingestuft hatte. Simone May vom Agro Marketing Thurgau zufolge hätten die Kantonsbehörden recht schnell reagiert. Aber wie sind die Veranstalter, das Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft und die Agro Marketing Thurgau AG, überhaupt auf das Thema Neoökologie gestossen?

Vor einigen Jahren habe es den Begriff zumindest noch nicht gegeben, was per se schon für einen Wertewandel spreche, sagt Dr. Frank Burose vom Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft. Pragmatisch, effizient und faktenbasiert war die Vortragsreihe auf jeden Fall. Babette Sigg vom Schweizerischen Konsumentenforum kf widmete sich der Frage, was die Generation Greta bei Konsumthemen bewirken wird. Als Bedenken Nummer zwei stünde auf jeden Fall im Schweizer Sorgenbarometer der Bereich Nahrungsmittel weit oben auf der Liste.

Mehr Initiativen, mehr Diskussionen

88 Prozent der Kunden seien demnach besorgt über Antibiotika-Resistenzen, Pestizide und über die Verwendung von Gentechnologie sowie die Digitalisierung der Landwirtschaft.«Aber eigentlich geht es uns gut, und dann kommt Greta. Greta lebt dafür, wofür sie steht, Greta ist grossartig», sagt Sigg. Denn was wir noch machen könnten, sei höchstens Schadensbegrenzung. Die Politiker könnten es sich nicht mehr leisten, keine wichtigen Massnahmen gegen die Klimaerwärmung durchzusetzen. Aber auch die Ernährungsinitiativen würden einen regelrechten Boom erfahren, so Sigg. Beispielsweise die Inititiatve zur Ernährungssicherheit, aber auch die Initiative zu Trinkwasser. Egal, ob wir die Initiaitven für gut befinden würden, die inhaltlichen Diskussionen dazu fänden vermehrt statt. Die Konsequenzen der Verbaucher daraus schlagen sich auch auf das Konsumverhalten nieder. So wachse auch die Nachfrage nach dem veganen Sortiment. So hat auch das BAG reagiert und erst vor wenigen Wochen ein Merkblatt zu fehlenden Vitaminen und Spurenelementen herausgegeben.

Kunden interessieren sich für Verpackungen

Aber ist Nachhaltigkeit eigentlich wirtschaftsfeindlich oder haben wir einen Zielkonflikt mit der Wirtschaft? Wenn es nach Hanna Krayer, Projektleiterin Nachhaltigkeit vom Migros-Genossenschafts-Bund geht, ist die Antwort darauf ein klares Nein. Die Fragen der Konsumentinnen und Konsumenten gingen immer in die ähnliche Richtung, sagt Hanna Krayer, Projektleiterin Nachhaltigkeit beim Migros-Genossenschaftsbund. Zu einem der Kundenthemen gehöre beispielsweise die Rückgabe der Plasikschalen für Früchte oder Gemüse. Ein Dauerbrenner oder ein Zielkonflikt zwischen Nachhaltigkeit und Food Waste sei auch die Gurke, die in Plastik eingepackt ist. Oder beispielsweise die Frage, ob es nicht «ökologischere» Einwegsäckli für Früchte und Gemüse gäbe als die aus Plastik. Die Bedürfnisse würden jedoch sehr genau gehört. Viele Kunden interessieren sich zudem für alternative Verpackungsmaterialien wie z.B. Bioplastik. Die Ökobilanz solcher Alternativen, beispielsweise aus Zuckerrohr, sei jedoch meistens aus ethischen und ökologischen Gründen bedenklich. Auch das Branding für Früchte und Gemüse habe die Migros schon ausführlich getestet, allerdings in ersten Tests noch zu viel Verderb produziert. Die Alternativen würden jedoch jährlich laufend geprüft, so Krayer.

Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der nächsten Print-Ausgabe der Lebensmittel-Technologie, die am 8. April 2020 erscheint.