Pflanzliche Proteine gewinnen an Bedeutung. Nebst Soja, Reis, Getreide, Erbsen und Linsen wird in der Nahrungsmittelindustrie emsig nach weiteren Alternativen geforscht. Nun hat die Thurgauer Firma Vitarbo staatliche Fördergelder von Innosuisse erhalten, um aus dem Meerrettichbaum (Moringa oleifera) die Blatt-Proteine für die verarbeitende Lebensmittelindustrie zu nutzen. Beteiligt an den Vorversuchen im Rahmen eines Innovationsprojekts war die Hochschule für Agrar-, Forst und Lebensmittelwissenschaften (BFH-HAFL).
BFH-HAFL massgeblich beteiligt
Das Ziel das Projekts war es, einen industriell skalierbaren Prozess zur Proteingewinnung entwickeln. Beteiligt waren die Teams um Prof. Daniel Heine und Prof. Dr. Christoph Denkel, die massgeblich ihre Erfahrung zur Gewinnung und Analyse sowie Strukturierung und Aufwertung von pflanzlichen Proteinen eingebracht haben. Erstrebt wird die Gewinnung von Proteinpulvern unterschiedlicher Reinheiten mit 60 bis 80 Prozent Proteinanteil und Löslichkeiten mit optimalen sensorischen Eigenschaften wie hell und neutral.
Die unbehandelten und getrockneten Moringablätter werden teils schon als Rohstoff in der Gewürz- und Teebranche angeboten als als Nahrungsergänzung in der Lebensmittelindustrie eingesetzt.
Moringa wächst am besten in tropischen Regionen mit viel Sonne und kann unter guten Bedingungen sechs bis acht Mal pro Jahr geerntet werden. In einem Anbau- und Produktionsmodel konnte der doppelte Proteinertrag im Vergleich zu Soja ermittelt werden. Das seitens Innosuisse geförderte Projekt wird im Sommer 2020 starten und ist für drei Jahre geplant. Für das geförderte Entwicklungsprojekt ist am Mitte 2020 eine Doktorandenstelle geplant.