Unter den 17 Finalisten an der Process Expo in Chicago setzte sich der Drucksensor PP20H von Baumer mit seiner kondensatfesten Silizium-Messzelle durch. Der Sensor trumpfte vor allem bei der herausragenden Genauigkeit über den gesamten Temperaturbereich sowie der IO-Link-Schnittstelle.
Trend in Richtung IO-Link
Der PP20H hat neben der digitalen IO-Link-Schnittstelle noch einen zusätzlichen analogen Ausgang. Bei der Inbetriebnahme des Sensors können somit die Vorteile von IO-Link genutzt werden, welche die Parametrierung wesentlich erleichtern, trotzdem kann der Sensor über den Analogausgang den Prozess steuern. Über IO-Link können darüber hinaus weitere Prozessdaten wie der Druck der Messzelle oder die Temperaturen des Drucksensors und des Mikrochips in der Recheneinheit ausgelesen werden. Daraus lassen sich interessante Schlüsse ziehen, zum Beispiel ob es in einem Behälter zu einem ungewöhnlichen Temperaturanstieg kommt, der auf einen Defekt oder eine falsche Dosierung der Zutaten im Tank hindeutet.
Robustheit und dichte Messzelle
Da hohe Temperaturen die Lebensdauer des Sensors oder anderer Komponenten in der Anlage mindern können, sei dies die Basis für eine vorausschauende Wartung – eines der Versprechen von Industrie 4.0. Dazu lerne ein neuer Sensor einfach via Master die Parameter des alten Sensors und sei nach dem Einbau sofort betriebsbereit. Was die Robustheit anbelangt, ist der Sensor mit einer abolsut dichten Messzelle ausgestattet, die bei einer relativen Druckmessung verhindert, dass feuchtwarme Umgebungsluft eindringen kann und bei tiefen Prozesstemperaturen zu kondensieren droht. Dies ist zum Beispiel in der Milch- oder Eiscremeverarbeitung der Fall.
Dennoch muss sie gewissermassen gegenüber der Umgebung «offen» sein, weil der Sensor auch die Differenz zum Umgebungsdruck bestimmen kann. Der technische Kniff: Die Ingenieure platzierten hinten im Gehäuse einen barometrischen Drucksensor, der über eine Öffnung den Referenzdruck in der Umgebung messen kann. Die eigentliche Silizium-Messzelle vorne kann dadurch hermetisch geschlossen sein. Damit eignet sich der PP20H nicht nur für die Reinigung mit CIP (Clean in Place) und SIP (Sterilisation in Place) sondern auch für schlagartig wechselnde Prozessmedientemperaturen.