Die Schweiz ist seit 1964 Mitglied des Internationalen Kaffeeabkommens und seit 1972 Mitglied des Internationalen Kakaoabkommens. Die Abkommen bezwecken, den Austausch und die Kooperation zwischen Konsumenten- und Produzentenländern zu fördern. Sie laufen demnächst aus und mussten aus diesem Grund neu verhandelt werden.
Die Schweiz hat sich während der Neuverhandlungen den Schwerpunkten ihrer Aussenwirtschaftspolitik entsprechend für die Stärkung der Gouvernanz, für die Nachhaltigkeit und für die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor eingesetzt. Die zukünftigen Internationalen Kaffee- und Kakao-Abkommen sollen verstärkt zur nachhaltigen Entwicklung des globalen Kaffee- resp. Kakaosektors beitragen. Dies zugunsten aller Akteure der Wertschöpfungskette. Die Unterzeichnung der neuen Abkommen ermöglicht es der Schweiz, ihre wirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Interessen zu vertreten.
Die Kaffee- und Kakaosektoren sind wichtig für die Schweiz. Der Import beider Güter hat sich wertmässig über die letzten dreissig Jahre etwa verdreifacht. Schweizerische Unternehmen sind substantiell am internationalen Kaffeehandel beteiligt und einige Schweizer Kaffeeröster spielen eine führende wirtschaftliche Rolle auf internationaler Ebene. Deshalb werden rund zehn Prozent des weltweiten Kaffee-Exportwerts der Schweiz zugeschrieben. Damit ist die Schweiz gemäss Handelswert nach Brasilien weltweit der zweitgrösste Kaffeeexporteur. Auch die Schweizer Kakaohändler nehmen auf internationaler Ebene eine führende Rolle ein. Im Hinblick auf die entwicklungspolitischen Interessen kann die Schweiz die nachhaltige Produktion in den Kaffee und Kakao produzierenden Entwicklungsländern fördern.
Die Relevanz der Schweizer Mitgliedschaft beim Internationalen konsultativen Baumwollkomitee (ICAC) hat sich hingegen über die vergangenen Jahrzehnte stark verringert. Da die Schweiz sich auf für sie wichtige Rohstofforganisationen fokussieren will, wird sie aus dem ICAC austreten.